Cannabis ernten: Alles, was du über den perfekten Zeitpunkt wissen musst

  • , Von Noah
  • 6 min Lesezeit
The person in the black gloves are trimming medical marijuana buds. Fresh harvest of cannabis plant.

Stehst du kurz davor, deine Cannabispflanzen zu ernten? Vermeide, dass wochenlange Arbeit durch den falschen Zeitpunkt oder die falsche Methode zunichtegemacht wird. In diesem Blog erfährst du genau, wann und wie du ernten musst – für maximales Aroma, optimale Wirkung und beste Qualität. Kein Rätselraten – nur klare Tipps, Schritt für Schritt.

Nach Wochen der Pflege, Nährstoffzufuhr und Geduld ist es endlich soweit: die Erntezeit. Aber wann ist dein Cannabis wirklich reif? Und was musst du tun, um Geschmack, Wirkung und Qualität zu bewahren – oder sogar zu verbessern? In diesem Blog erklären wir Schritt für Schritt, wie du den perfekten Erntezeitpunkt erkennst, wie du deine Pflanzen vorbereitest und warum das Trocknen und Fermentieren den Unterschied zwischen gut und außergewöhnlich ausmachen.

Egal, ob du für den Eigenbedarf anbaust oder höchste Qualität anstrebst – dies ist dein kompletter Leitfaden für eine erfolgreiche Cannabisernte.

Zu allen Cannabissamen

Den richtigen Zeitpunkt bestimmen

1. Trichome (Harzdrüsen) untersuchen

Die Trichome sind der wichtigste Indikator für den Reifegrad deiner Blüten. Mit einer Lupe oder einem Mikroskop mit mindestens 60-facher Vergrößerung kannst du sie genau betrachten. Untersuche dabei mehrere Blüten an verschiedenen Stellen der Pflanze.

  • Klare Trichome: noch unreif, niedriger THC-Gehalt
  • Milchige Trichome: höchster THC-Gehalt, zerebrale Wirkung
  • Bernsteinfarbene Trichome: THC wandelt sich zu CBN, entspannende körperliche Wirkung

Idealer Erntezeitpunkt: wenn die meisten Trichome milchig sind, mit einem kleinen Anteil bernsteinfarben – das sorgt für ein ausgewogenes High.
Achtung: Zu frühes Ernten führt zu schwächerer Wirkung, zu spätes Ernten kann stark sedierend wirken.

2. Achte auf die Stigmen (Blütenstempel)

Die feinen Härchen auf den Blüten geben einen zusätzlichen visuellen Hinweis auf die Reife. Wenn 70–90 % dieser Härchen sich von Weiß zu Orange/Braun verfärbt haben, ist der Erntezeitpunkt meist nahe. Nutze diesen Hinweis aber nur ergänzend zur Trichomenanalyse.

Extreme Nahaufnahme einer reifen Cannabispflanze mit klar erkennbaren Trichomen und orangefarbenen Blütenstempeln unter Vergrößerung. Die Trichome sind kugelförmig und glänzen – ein Zeichen für maximale Harzproduktion kurz vor der Ernte.

Extreme Nahaufnahme einer reifen Cannabispflanze mit klar erkennbaren Trichomen und orangefarbenen Blütenstempeln unter Vergrößerung. Die Trichome sind kugelförmig und glänzen – ein Zeichen für maximale Harzproduktion kurz vor der Ernte.

Vorbereitung auf die Ernte

3. Spülen der Pflanze

Zwei Wochen vor dem geplanten Erntetermin hörst du auf, Nährstoffe zu geben. Stattdessen gibst du nur noch Wasser, um angesammelte Salze aus der Erde und der Pflanze auszuspülen. Das verhindert einen chemischen Nachgeschmack und sorgt für saubere, gleichmäßig brennende Blüten.

4. Lichtzyklus anpassen

Beim Indoor-Anbau empfiehlt es sich, die Lichtdauer in der letzten Blütewoche auf 10–12 Stunden pro Tag zu reduzieren. Das beschleunigt die Reifung und fördert die Harzbildung.

5. Wetterschutz im Outdoor-Anbau

Stelle sicher, dass deine Pflanzen bei Regen, Kälte oder hoher Luftfeuchtigkeit zeitweise geschützt sind. In der letzten Woche sind die Blüten besonders anfällig für Schimmel wie Botrytis (Blütenfäule).

6. Werkzeug & Hygiene

Verwende saubere, scharfe Gartenscheren und trage Handschuhe. Eine sterile Arbeitsumgebung verhindert Kontaminationen mit Bakterien oder Schimmel und sorgt dafür, dass deine Buds sauber und rauchfertig bleiben.

Zusätzliche Erntetipps

  • Ernte am Morgen, wenn die Blüten am trockensten sind.
  • Beginne mit den oberen Blüten – diese reifen meist zuerst.
  • Lass die meisten Blätter während des Trocknens an der Pflanze, um den Prozess zu verlangsamen und Terpene besser zu erhalten.

Der Trocknungsprozess: mehr als nur Aufhängen

Das Trocknen ist ein entscheidender Schritt zwischen Ernte und Konsum. Zu schnelles Trocknen macht das Gras brüchig und mindert die Wirkung. Zu langsames Trocknen erhöht das Schimmelrisiko.

  • Temperatur: 18–20 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 50–60 %
  • Dauer: durchschnittlich 10–14 Tage
  • Umgebung: dunkel, gut belüftet, zugfrei

Die Zweige sollten beim Biegen knacken, nicht nachgeben. Dann weißt du, dass deine Buds trocken genug für die nächste Phase sind.

Neugierig, wie du deine Blüten langsam und sicher trocknest, ohne Aroma oder Wirkung zu verlieren?
Hier weiterlesen: Cannabis richtig trocknen – so gelingt's

Curing: der Schlüssel zur Spitzenqualität

Nach dem Trocknen folgt das sogenannte Curing – ein Prozess, bei dem Geschmack, Aroma und Wirkung ihr volles Potenzial entfalten. Dies geschieht in luftdichten Gläsern, die regelmäßig kontrolliert „atmen“ dürfen.

Für eine vollständige Anleitung zu dieser Phase, lies unseren Blog:
Cannabis curen: warum es für Spitzenqualität unerlässlich ist

Cannabisblüten in einem Glas mit Deckel zur Lagerung oder zum Curing.

Cannabisblüten in einem Glas mit Deckel zur Lagerung oder zum Curing.

Häufige Fehler bei der Ernte

Selbst bei einem starken Anbau kannst du das Endergebnis durch Fehler in der Erntephase ruinieren. Hier sind die häufigsten Patzer – und wie du sie vermeidest:

1. Zu früh ernten

Nur auf die Stigmen (Blütenstempel) zu achten, reicht nicht aus. Klare Trichome bedeuten, dass es noch zu früh ist. Verwende eine Lupe und warte, bis die meisten Trichome milchig sind, mit einigen bernsteinfarbenen dazwischen.

2. Kein Spülen

Ohne Spülen können deine Buds chemisch schmecken und schlecht abbrennen. Beende zwei Wochen vor der Ernte die Nährstoffzufuhr und gib nur noch Wasser.

3. Schlechte Trocknungsbedingungen

Zu hohe Luftfeuchtigkeit oder schlechte Belüftung = Schimmelgefahr. Trockne dunkel, kühl (18–20 °C) und mit ausreichender Luftzirkulation.

4. Zu schnelles Trocknen

Wenn dein Gras zu schnell trocknet, verlierst du Aroma, Geschmack und Wirkung. Gib dem Trocknungsprozess 10–14 Tage – nicht erzwingen.

5. Kein Curing

Kratziger Rauch, wenig Aroma? Dann hast du wahrscheinlich nicht gecured. Cure deine Buds 2–8 Wochen lang in luftdichten Gläsern, an einem kühlen und dunklen Ort.

Zusammenfassung

Für eine perfekte Cannabisernte achte auf Trichome, verfärbte Blütenstempel, rechtzeitiges Spülen, angepassten Lichtzyklus, gute Hygiene und kontrolliertes Trocknen. Wer anschließend auch das Curing ernst nimmt – und eventuell fermentiert – holt garantiert mehr aus seiner Ernte heraus. Erfahrene Grower wissen: Qualität steckt im Detail.

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